NEWSTrollinger: Auf zum Gipfel

Trollinger: Auf zum Gipfel

Mit rund 2000 Hektar hat der Trollinger in Württemberg enorme Bedeutung. Das Image ist durch unterschiedliche Stilrichtungen nicht sehr gut. Aber beim Trollinger Summit wurde unter Beweis gestellt, dass die Sorte richtig gute, spannende Rotweine liefern kann.


DEUTSCHLAND (Weinsberg) – Die Württemberger werden bei ihrer Traditionssorte progressiv. Der frühere Trollinger-Wettbewerb, bei dem nach den besten Weinen der wichtigen Sorte in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Typen bis hin zu fruchtig und Rosé oder Blanc de Noir gesucht wurde, heißt jetzt knackig „Trollinger Summit“. Und auf diesem Sorten-Gipfel gibt es nur mehr eine, die nach Meinung von Trollinger-Kennern einzig wahre Geschmacksrichtung: trocken.

Bis sie verkostet werden konnte, musste einiges Corona-konform organisiert werden. Das engagierte Team des veranstaltenden Vereins Württemberger Weingüter musste kurzfristig sogar noch den Veranstaltungsort ändern, weil die Inzidenzzahlen in Heilbronn in die Höhe geschnellt waren. Ein Corona-Test wurde vor der Anreise erbeten und dann nochmal kurz vor der Probe gemacht. Und natürlich gab es außerhalb der Verkostung Maskenpflicht sowie Distanzwahrung.

Angestellt wurden 107 Weine. Mitglieder des VDP, die in der Vergangenheit immer wieder mal zögerlich bei Anstellungen agierten, waren durchaus gut vertreten. Und bei schwäbischen Aushängeschildern wie Aldinger und Schnaitmann, die passten, lag es vielleicht daran, dass sie mit dem Jahrgang 2019 nicht mehr aufwarten konnten und der neue Jahrgang noch heranreifte. Das öffnete das Chancen-Fenster für andere, die aber schon Newcomer-Charakter haben. Das gilt für den Sieger Alexander Eisele aus Hessigheim, der mit einem 2018er „Edition“, 12 Monate ausgebaut in mehrfach gebrauchten Barriques, am Ende ganz oben auf dem Treppchen stand. Komplex, stimmig, lang wurde hier notiert, ebenso dass er etwas Glück hatte. Denn bei der ersten Flasche wurde im Finale Korkverdacht geäußert; die zweite Flasche zeigte dann das wahre Format. Der ambitionierte Bio-Wengerter wurde vorher bereits als „Entdeckung des Jahres“ im Vinum-Weinführer 2021 gekürt.

Platz zwei belegte Marcel Idler, ebenfalls Bio-Winzer aus Strümpfelbach im Remstal, der 2012 sein Weingut gründete und gleich durchstartete. Mit einem würzig-straffen 2019er Gutswein zeigte er auf, dass scheinbare Basisweine nicht zu unterschätzen sind. Knapp dahinter landete Christian Hirsch aus Leingarten auf Rang drei mit seinem 2019er „Reloaded“, einem eleganten, feinmaschigen Trollinger mit viel Power. Auch Hirsch ist noch nicht lang im Geschäft. 2013 stieg der beste deutsche Weinküfer-Azubi 2006 in den elterlichen Betrieb ein und krempelte einiges um.


Für diejenigen, die auch mit ihrem Gaumen das Juryurteil erfassen möchten, steht das Gewinnerpaket der Plätze 1-3 zur Bestellung über WEIN-MOMENT zu Verfügung. Es gibt außerdem ein Live-Tasting der drei Gewinnerweine über den Instagram Channel von Wein-Moment am 24. April 2021 (@weinmoment).

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