NEWSGroßes Gewächs für Mosel-Spätburgunder

Großes Gewächs für Mosel-Spätburgunder

Spätburgunder ist an der Mosel im Kommen. Der Verein Bernkasteler Ring, der seit dem Jahrgang 2005 für Riesling Große Gewächse ausweist, will ab dem Jahrgang 2021 auch die rote Edelsorte entsprechend auszeichnen.


DEUTSCHLAND (Bernkastel) – Vor 40 Jahren wurde versuchsweise erstmals Spätburgunder an der Mosel angebaut und das Ergebnis lange Zeit allenfalls milde belächelt. Der Klimawandel und die Experimentierfreude von Winzern haben dazu beigetragen, dass rote Sorten – und damit auch der Spätburgunder – im klassischen Riesling-Anbaugebiet Einzug hielt. Inzwischen stehen auf mehr als 400 Hektar Burgunder-Reben. Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen und seit einigen Jahren auch Seiteneinsteiger Daniel Twardowski aus Neumagen-Dhron machen mit hohen Bewertungen für ihre Gewächse auf sich aufmerksam.

Dieser Entwicklung trug der bereits 1899 gegründete Verein Bernkasteler Ring, dem 35 Güter aus verschiedenen Bereichen des Anbaugebietes angehören, jetzt Rechnung. Mit dem Jahrgang 2005 hatte man die Bezeichnung „Großes Gewächs“ für Riesling eingeführt, verbunden mit diversen Kriterien über Ausweisung besonderer Lagen und Erträge sowie mit einer Qualitätskontrolle. Anfangs gab es Querschüsse vom Mosel-VDP, dem Großen Ring. Und so mancher Wein aus den Reihen des Bernkasteler Ring, der als „GG“ deklariert war, überzeugte nicht gerade. Doch inzwischen ist der Standard gleichmäßig auf gutem bis exzellenten Niveau.

Naheliegend also, dass man den nächsten Schritt wagte. Da der Spätburgunder auch bei den Mitgliedern angekommen ist (Molitor ist z.B. dabei), wurde jetzt beschlossen, dass es ab dem Jahrgang 2021, der dann in 2023 auf den Markt kommt, Große Gewächse geben soll. Zehn Betriebe können nach aktuellem Stand Spätburgunder in geeigneten Lagen vorweisen und schon beachtliche Qualitäten offerieren.

Noch wird der Mosel-VDP nicht auf den Zug aufspringen. Hier ist weiter nur der Riesling für die Bezeichnung VDP.Große Lage zugelassen. Zwar befassen sich einige Betriebe inzwischen mit Spätburgunder. Ein Vorreiter war hier Maximin Grünhaus, der Betrieb des Vorsitzenden Dr. Carl von Schubert. Das Ruwer-Weingut beschäftigt sich schon seit dem Jahrgang 2010 mit Pinot Noir; die Ergebnisse sind überzeugend. Nik Weis und Reinhard Löwenstein sitzen ebenfalls mit im Boot. „Aber ansonsten hat diese Idee bei den meisten Mitgliedern noch nicht so viel Begeisterung hervorgerufen“, meint Dr. von Schubert. „Wir haben trotzdem vor, den Pinot in unserer Region zu fördern. Ich hoffe auf weitere Kollegen, die diese großartige Rebsorte bei uns anbauen.“

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