NEWSGriechische Weinkellereien haben Chinas wachsenden Markt im Visier

Griechische Weinkellereien haben Chinas wachsenden Markt im Visier

Die griechische Weinindustrie hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und weltweit an Anerkennung gewonnen. China ist einer der Märkte, den die griechischen Winzer nun erobern wollen, wie Experten kürzlich in Athen erklärten.

GRIECHENLAND (Athen) – Auf der „Oenorama 2022“, der weltweit größten Messe für griechische Weine, die Mitte März in Athen stattfand, präsentierten rund 250 Weingüter aus allen Regionen Griechenlands etwa 3.000 ihrer Weinerzeugnisse. Nach einer zweijährigen Unterbrechung aufgrund der Pandemie kehrte die Messe zurück und bot den Besuchern die Möglichkeit, die Jahrgänge 2019, 2020 und 2021 zu verkosten.

Seit 1994, dem Gründungsjahr dieser jährlichen Veranstaltung, hat Konstantin Stergidis, Generaldirektor von Oenorama, die bemerkenswerte Entwicklung der griechischen Weinindustrie beobachtet, die er als „sehr dynamisch“ bezeichnet. „Wir haben viele Neugründungen, darunter kleine Weingüter, die eröffnet werden, was gut ist, weil diese eine wesentliche Masse für den griechischen Wein und die griechische Weinindustrie im Ausland schaffen. Zudem macht der griechische Weinanbau Fortschritte, was für das Endprodukt sehr wichtig ist“, sagte Stergidis.

„In den letzten Jahren haben griechische Weine zahlreiche internationale Preise gewonnen und werden auf anspruchsvollen Märkten wie Frankreich immer beliebter. Und seit Mitte der vergangenen Dekade ist der Durchschnittspreis für eine Flasche griechischen Weins stetig gestiegen“, wird Yannis Voyatzis, ehemaliger Präsident der Nationalen Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV), kürzlich in der griechischen Presse zitiert.

Aufschwung trotz Schuldenkrise und Pandemie

Die Jahre der Schuldenkrise hat Griechenlands Weinindustrie genutzt, um in Weinkellereien zu investieren und verdoppelte deren Zahl von 635 in 2010 auf bis dato 1295 weinproduzierende Betriebe. Diese verteilen sich von den den nördlichen Teilen des Landes bis zur Insel Kreta im Süden und erzeugen aus insgesamt 120 geschützten geografische Zonen und über 30 geschützte Ursprungsbezeichnungen Weiss-, Rot-, Schaum- und Süßweine.

Laut Enterprise Greece, der offiziellen Agentur für Handel und Investitionsförderung des Landes, sei anhand einer Analyse aufgrund Erhebungen der griechischen Statistikbehörde der Gesamtwert griechischer Weinexporte trotz Pandemie im Jahr 2020 in Höhe von über 75 Millionen Euro auf rund 84,8 Millionen Euro in 2021 gestiegen. Basierend auf den Daten für 2020 war Deutschland mit rund 37,5 Prozent der wichtigste Exportmarkt für griechischen Wein, gefolgt von den USA, Kanada und Frankreich.

Vielversprechendes Ziel

Obwohl China im Jahr 2020 nur knapp 0,6 Prozent der griechischen Weinproduktion importierte, zeigt die „Export Potential Map Greece“ des International Trade Center mit Sitz in Genf, dass das Land ein vielversprechendes Ziel für griechische Exporteure sein kann. „Es ist ein potenziell wichtiger Markt, denn ich denke, dass die Chinesen sehr gut mit der Geschichte Griechenlands vertraut sind und Wein ist Teil unserer Geschichte. Viele unserer Weinberge befinden sich in Gebieten von archäologischem Interesse oder sind touristische Ziele, wie Santorin“, erläutert Stergidis.

Dem pflichtet Master of Wine Konstantinos Lazarakis bei, der dazu bemerkt: „China ist ein denkbar wichtiger Markt für griechische Weine. Ich kann mir gut vorstellen, wenn entsprechendes Marketing und Anstrengungen für den erweiterten Markteintritt realisiert werden können, wird griechischer Wein sich mit Sicherheit den chinesischen Weintrinkern annähern.“

Aris Tselepos ist Winzer in zweiter Generation bei Tselepos Wines, das seit 2015 eine stabile Zusammenarbeit mit seinen Partnern in China aufgebaut hat, konstatiert: „In den letzten Jahren hat sich der griechische Wein auf dem Weltmarkt etabliert und macht nun seine nächsten Schritte auf dem asiatischen Markt. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es sich um einen Markt handelt, der in den letzten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnet hat. Wir exportieren die Produkte aller unserer drei Weingüter und verzeichnen Jahr für Jahr ein merkliches Wachstum. Wir erwarten, dass wir weiter wachsen und diese Partnerschaft weiter ausbauen werden.“

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