NEWSEwig-Gestrige schmettern Plan für ein Gästehaus von Schloss Proschwitz in Meißen ab

Ewig-Gestrige schmettern Plan für ein Gästehaus von Schloss Proschwitz in Meißen ab

Ein Investment-Versuch in der sächsischen Stadt Meißen kann gefährlich sein. Das beweist aktuell der fehlgeschlagene Plan des Weingutes Schloss Proschwitz für den Bau eines dringend notwendigen Gästehauses.

DEUTSCHLAND (Meißen/Proschwitz) – Die Stadt Meißen ist offenbar kein gutes Pflaster für vernünftiges unternehmerisches Investment. Diese Schlussfolgerung liegt nahe, wenn man erfährt, was aus den Plänen von Dr. Georg Prinz zur Lippe, dem Eigentümer von Schloss Proschwitz im Meißener Ortsteil Proschwitz wurde. Der Gutsbesitzer, der den 1945 enteigneten Familienbesitz ab 1990 mit viel Mühe und unbeeindruckt von vielen Hindernissen zu einem angesehenen Weingut aufgebaut hatte, musste jetzt im Meißener Stadtrat eine herbe Niederlage hinnehmen, weil ein Teil der Ratsmitglieder von der AfD, Bürger für Meißen und den Linken auf logische Argumente mit eine Reihe von Falschbehauptungen antwortete, die zum Jargon der in Sachsen recht aktiven Querdenker passten.

Es spielte keine Rolle, dass der Prinz mit den Jahren 60 Arbeitsplätze geschaffen hat und mindestens zehn neue Stellen durch den Bau eines Gästehauses mit 30 Zimmern geplant waren. Es war wirkungslos, dass der Oberbürgermeister von Meißen, Olaf Raschke, bei der öffentlichen Stadtratssitzung eingangs für eine Zustimmung plädierte und darauf verwies, dass mit dem Weingut Schloss Proschwitz erst die Weinqualität in Meißen Einzug gehalten und er mit seinen Weinen den Namen der Stadt positiv in alle Welt hinaus getragen habe.

Die Ewig-Gestrigen beeindruckte das nicht. Einer aus dieser Ecke verstieg sich sogar zur Behauptung, dass dem Gästehaus ein denkmalwürdiges Objekt weichen müsste. In der Tat ist ein Gebäudeabriss notwendig, weil auf der Fläche für das Gästehaus ein total heruntergekommener Altbau steht, in dem seit Jahrzehnten kein Mensch mehr lebt. Davor klafft ein Loch in der Erde, auf dem früher eine Mühle stand, die 1945 von Nazi-Soldaten mit der Flak in Brand gesteckt wurde. Hier wollte der Prinz als Reminiszenz an das alte Proschwitzer Wahrzeichen einen frei zugänglichen Aussichtsturm bauen.

Altes Gehöft soll dankmalwürdig sein
Darum geht es: Dieses seit jahrzehnten verlasse Gehöft soll ein „denkmalwürdiges Objekt“ sein, ließ einer aus der „Rechts-Links-Fraktion“ verlauten (Foto: Schloss Proschwitz)

Für das Gästehaus und den Turm hätten 330 qm Landschaftsschutzgebiet umgewidmet werden müssen, in einer Flur, die dem Prinzen ohnehin gehört und die nur ein winziger Teil des Schutzgebietes oberhalb der Weinberge über der Elbe ist. Man darf unterstellen, dass den Gegnern des Projekts der Landschaftsschutz schnurzegal ist und nur als ein Vehikel für die Ablehnung diente. Die Abstimmung unter Tagesordnungspunkt 13 (vielleicht schon von Anfang an ein bedenkliches Omen) ergab schließlich ein knappes 13:12 gegen den Wein-Prinzen.

Geplantes Gästehaus mit Turm von Prinz zur Lippe in Meißen, Ortsteil Proschwitz
Geplantes Gästehaus mit Turm (montierte Zeichnung) von Prinz zur Lippe in Meißen, Ortsteil Proschwitz mit Ansicht von der gegenüberliegenden Seite der Elbe. Erkennbar ist, dass kein optischer Eingriff in die Natur erfolgt wäre. (Foto: Architekt Heinfried Stuve)

Was nun? Die erste Reaktion war: Gelände zum Verkauf anbieten. Die zweite Reaktion: Nach Alternativen suchen. Die gibt es durchaus. Man muss nur Formen finden, bei denen der Stadtrat kein Mitspracherecht hat. Und man kann darüber hinaus nur hoffen, dass nicht bald wieder ein Investor an der Sturheit und Boshaftigkeit der unseligen Meißener Rechts-Links-Fraktion scheitert…

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