NEWSEr ist sehr intensiv! Opland Juvel Aquavit

Er ist sehr intensiv! Opland Juvel Aquavit

Ein alkoholischer Nektar wie der Opland Juvel Aquavit aus Norwegen wird nur wenigen kredenzt und nur wenige Liebhaber kommen in den Genuss dieser ungewöhnlichen Spirituose. Im Handel sucht man ihn vergebens – längst ruht die Serie in klimatisierten Schatzkammern. Keine Frage, der Opland Juvel Aquavit ist schon ein besonderer Tropfen unter den von Sammlern begehrten raren Spirituosen, der zudem nur in einer limitierten Auflage von 30 Flaschen produziert wurde.


Damit Aquavit als echter norwegischer Aquavit bezeichnet werden kann, muss er aus norwegischem Kartoffelbrand, destilliertem Kümmel oder Dillsamen hergestellt und mindestens sechs Monate im Fass gereift sein. Außerdem muss er mindestens 37,5 Grad Alkoholgehalt aufweisen. Die Verwendung von Eichenfässern zur Reifung der Spirituose, wobei der Aquavit dabei eine zunehmend goldene Farbe annimmt, ist einzigartig in Norwegen. 

Die limitierte Auflage des Opland Juvel Aquavit wurde jeweils in einer nummerierten eleganten Kristallkaraffe abgefüllt, die vom renommierten norwegischen Produktdesigner Sverre Uhnger entworfen und von der norwegischen Meisterglashütte „Magnor Glassverk“ mundgeblasen wurde. Opland lässt seine Aquavite in der berühmten Arcus-Destillerie herstellen, die zu Norwegens größten Lieferanten von Wein und Spirituosen zählt.

Rektifizierte Spirituose aus dem Paradieskeller

„Man arbeitet beim Aquavit mit einer rektifizierten Spirituose, was bedeutet, dass das Flüssigkeitsgemisch durch wiederholte Destillation in seine Komponenten getrennt wurde“, erklärt Morten Paulsen, leitender Produktentwickler bei Arcus, der in den letzten Jahren die Kreation von Juvel (das ist das norwegische Wort für „Juwel“) beaufsichtigt hat. „Ist man soweit, dann kommen Gewürzte ins Spiel. Diese fügen den Geschmack hinzu, der dann noch durch die Reifung in Eichenfässern vollkommen ausgebildet wird.“

Die Brennerei, die inmitten von hügeligem Ackerland nördlich von Oslo liegt, nennen Paulsen und Kollegen liebevoll „Paradieskeller“. Hier lagern die besten Aquavits von Opland, darunter auch die limitierten Chargen, die die Marke in ihrer 149-jährigen Geschichte traditionell zu königlichen Anlässen wie Geburten und Hochzeiten hergestellt hat.

„Jeder Aquavit ist eine Mischung aus verschiedenen Fässern, die aber in der Regel im selben Jahr abgefüllt wurden”, erklärt Paulsen. „Beim Juvel erhielten wir die einzigartige Möglichkeit mit unseren historischen Flüssigkeiten zu spielen. Dabei haben wir eine Mischung aus 14 außergewöhnlichen Aquavits verwendet, von denen der älteste aus dem Jahr 1929 stammt. Die älteren Aquavits neigen dazu, ganz anders zu sein als der Stil, den wir heute trinken, so dass der Juvel bei dieser einzigartigen Mixtur ein ganz besonderes Geschmackserlebnis bietet.“

Nachdem die richtige Mischung aus lagernden Spirituosen für den Juvel gefunden worden war, überprüfte Paulsen und sein Team die Mixtur alle drei Monate, um ihre Entwicklung zu bewerten. „Als wir der Überzeugung waren, dass es perfekt war, war das ein magischer Moment“, erinnert sich Paulsen. „In Norwegen verschwendet man keine Worte. Wir brauchten nichts zu sagen, wir sahen uns nur an. Das war´s.“

Der so entstandene Nektar wurde in 30 einzigartige Kristalldekanter abgefüllt, die jeweils nummeriert sind und in einer massiven Holzkiste präsentiert werden, die aus nicht mehr verwendeten und sehr alten Dauben von Sherryfässern gefertigt wurde, in denen frühere Generationen von Opland-Aquavit gereift waren. Von diesen 30 Dekantern waren 19 für den Vertrieb in Norwegen bestimmt – und sofort ausverkauft. Eine Flasche hatte das Auktionshaus Chriestie´s diesen Sommer in einer Auktion – ein Erlös wurde nicht veröffentlicht, der Verbleib der restlichen zehn Flaschen war nicht zu eruieren.

Reiches, warmes, fruchtiges, kühles Aromenspiel

Und wie schmeckt der Opland Juvel Aquavit? „Im Glas sollte der anspruchsvolle Gaumen reiche Aromen von Vanille, gerösteten Nüssen, Kaffee, Kokosnuss, Zartbitterschokolade und Karamellkrokant wahrnehmen können, ergänzt durch Noten von Gewürzen, darunter auch Roggen, Lakritz und erwärmte Zitrusfrüchte“, erläutert Paulsen. „Für die limitierte Auflage haben wir uns für einen eher hohen Alkoholgehalt entschieden – 51 Prozent im Vergleich zu den traditionellen 41,5 Prozent – und das führt zu einem wirklich weichen, vollen, warmen Mundgefühl. Außerdem spürt man im Finale den Charakter von getrockneten Früchten, Aprikosen merklich, und die Reifung in gebrauchten Sherryfässern, die dem Juvel insbesondere Noten von Minze, Eukalyptus und tropischen Früchten mitgibt, was ihm zudem auch eine gewisse Kühle verleiht.“

Obwohl Aquavit in Norwegen traditionell zum Essen getrunken wird, rät Paulsen, vor allem einen Aquavit von der Klasse des Juvel möglichst bei Zimmertemperatur zu genießen. „Ideal wäre es, wenn sich der Genießer in einem Moment der Kontemplation oder Meditation befindet, vielleicht vor dem Kamin sitzend. Weil unser Juvel so komplex ist, reicht ein kleiner Schluck wirklich sehr weit. Glauben Sie mir, der Juvel ist sehr intensiv! Dazu sage ich nur: Skål!“

Wasser des Lebens

Der Name Aquavit leitet sich vom lateinischen „aqua vitae“ ab, was so viel wie „Wasser des Lebens“ bedeutet. Es gibt jedoch unterschiedliche Definitionen, wie er genau hergestellt und getrunken wird, je nachdem, ob man sich in Teilen Europas oder in Übersee befindet. Genau wie beispielsweise französischer Cognac oder italienischer Grappa ist norwegischer Aquavit ein geschützter Name nach dem Recht der Europäischen Union.

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