NEWSWie für Schätze gemacht – die Weine von Maison Louis Jadot

Wie für Schätze gemacht – die Weine von Maison Louis Jadot

Es gab Zeiten, da waren für Weinsammler die Empfehlungen des renommierten Weinkritikers Robert Parker der Maßstab. Parker führt zu mindestens für Bordeaux und Burgund seit den 1980er Jahren die Liga der Top-Kritiker an. Doch er ist nicht der Einzige unter den Weinpäpsten. Zu den weiteren renommierten Kritiker zählen James Suckling, Robert Brodbent, Hugh Johnson, Jancis Robinson und Tim Atkin, um nur die Granden der Szene zu nennen. Gerade auf Bewertungen solcher Kenner legen Weinsammler großen Wert, wenn es um größere Investitionen geht. Einer der Protagonisten erstklassischer Weine mit hohem Alterungspotenzial ist Louis Jadot, dessen Burgunder Parker früh entdeckte und ihnen über die Jahre außergewöhnliche Qualität zusprach.


FRANKREICH (Beaune) – „Sie gehören in den Keller eines jeden ernsthaften Burgundersammlers – die Weine von Louis Jadot“, sagte Parker schon zur Zeiten, als die Weindomaine Louis Jadot kaum jemand auf dem Schirm hatte. Er führte seine Bewertung nicht zuletzt auf deren exponierte Lagen und auf die Handschrift und Weinbereitung von Jacues Lardière zurück. Nachdem er sein Können mit dem anspruchsvollen Jahrgang 1971 unter Beweis gestellt hatte, erhielt Lardière von André Gagey, dem damaligen Direktor des Weinguts, völlige Freiheit bei der Weinherstellung. Es war der Beginn einer bis heute andauernden und bemerkenswerten Qualitätsserie.

Lardière – legendärer Winzer

Lardières Ansatz folgte dem Prinzip, dass jeder Wein, aus Trauben von einfachen über Grand- und Premier-Cru-Lagen, eine wahre und ehrliche Repräsentation seines Terroirs sein sollte – zu erreichen mit so wenig Einmischung wie möglich. Die Weine, die seine Hände von 1970 bis 2012 formten, waren laut Parker „fantastisch ausdrucksstark, mit großer Definition und Selbstsicherheit“. Parker beschrieb sie weiterhin als „reiche, gut gegliederte, strukturierte Weine, die den Test der Zeit bestehen“.

Die Weinherstellung bei Louis Jadot wird heute von Frédéric Barnier betreut, der 2010 zum Weingut kam, seither an der Seite von Lardière arbeitete und ihn bis zur Pensionierung begleitete. Barnier verfolgt weiterhin die gleiche Philosophie wie sein Vorgänger. Dass er ebenso erfolgreich wirkt bestätigen Weinkritiker, die den Jadot-Weinen aus seiner Hand „Eleganz, Komplexität und Langlebigkeit“ bescheinigen.

Immer ein Trumpf im Portfolio

Die Palette der von Louis Jadot produzierten Weine ist so groß, die Lagen so vielfältig, dass es in jedem Jahrgang einen herausragenden Grand- oder Premier-Cru gibt. Bestimmte Jahrgänge sind jedoch besonders begehrt, weil sie einen exzeptionellen Einblick in die Terroirs des Weinguts bieten. Dazu gehören Burgunder aus den Jahren 1989, 1990, 1995, 1999, 2002, 2007 und 2010. Louis Jadot-Weine älterer Jahrgänge sind besonders wertvoll, da sie sehr selten sind und einen einzigartigen Einblick in Lardières weinbauliches Können bieten.

„Was das Weingut Louis Jadot so besonders macht, ist seine Fähigkeit, Weine von außergewöhnlicher Qualität auf der ganzen Linie in die Flasche zu bringen“, sagt Parker. In der Tat produzierte Louis Jadot 1990 zehn verschiedene Beaune Premiers Crus, die Parker als „ohne Frage die besten Beaunes, die ich je probiert habe“ beschrieb.

Lardières Können war außergewöhnlich. Er schaffte es auch in schwierig geltenden Jahren exzellente Weine zu erzeugen – zum Beispiel 1992, als er einige bemerkenswert langlebige weiße Burgunder kreierte. Überhaupt zeigen die Louis Jadot-Weine aus den 90igern des vergangenen Jahrhunderts eine ähnlich exzellente Fähigkeit zur Alterung wie Kollektionen früherer Jahre. In einer Verkostung des 1999er Chambertin-Clos de Bèze im Jahr 2018 stellte der Kritiker William Kelley fest, dass der Wein „immer noch überraschend fest und strukturiert ist, mittel bis vollmundig, tief und konzentriert, mit ausgezeichneter Intensität und Ausdauer“.

Maison Louis Jadot
Die Essenz der Louis Jadot-Weine sind ihre Lagen, die Erfahrung des Teams und die ausgesprochen zurückhaltende Weinbereitung was Hilfsmittel oder Technik betrifft. (Foto: Maison Louis Jadot)

Berühmte Lagen teils seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts im Besitz

Louis Jadot ist bekannt für seine umfangreiche Négociant-Tätigkeit, bei der das Unternehmen die Weine anderer Winzer abfüllt und verkauft. Der Négociant besitzt aber auch Anteile an einigen der berühmtesten Weinberge im Burgund, wie Bonnes Mares, Puligny-Montrachet Les Folatières, Corton-Charlemagne, Chambertin Clos de Bèze, Musigny und Chambolle-Musigny Les Amoureuses, um nur einige zu nennen.

Sein Handelshaus gründete Louis Henri Denis Jadot in 1859, rund 30 Jahre nachdem die Familie ihren ersten Weinberg, den Clos des Ursules, gekauft hatte. Die Maison hat ihren Sitz in der burgundischen Weinhauptstadt Beaune. Louis Jadot besitzt neben Clos des Ursules weitere über 200 Hektar außergewöhnliche Lagen und verantwortet die Weinproduktion für so renommierte Weingüter wie die Domaine du Duc de Magenta auf Château de Sully.

Anzeige

Anzeige

spot_img

Ähnliche Artikel

Kommentare

Advertismentspot_img

Meist gelesen

Anzeige

Advertismentspot_img